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Theater und Schule: SW13 besucht das Stück „Tiefer Grund“ am E.T.A.-Hoffmann-Theater

Warum werden junge Menschen zu Attentätern? – kein leichter Stoff, den sich die 13. Klasse für ihren diesjährigen Theaterbesuch ausgesucht hat. Nachdem die beiden Theaterpädagoginnen des E.T.A.-Hoffmann-Theaters vorab eine Einführung ins Stück im Rahmen des Deutschunterrichts gegeben haben, besuchte die SW13 zusammen mit Ihrer Deutschlehrkraft StDin Maier eine Abendvorstellung des Stücks.

Zwei Schauspieler, eine Stunde, und wer vorher wusste, worum sich der Abend dreht, macht sich darauf gefasst, mitgenommen zu werden, im bedrückenden Sinn. Denn auch Amokläufer haben Eltern. So jedenfalls lässt sich „Tiefer Grund“, das Stück von Björn SC Deigner, im Kern zusammenfassen. Nicht der jugendliche Täter und seine Beweggründe stehen im Vordergrund des Theaterabends, sondern die von Schuldgefühlen geplagten Eltern, die irgendwie weiterleben müssen. Gleichwohl werden Erklärungen für Eriks Tat genannt: kein sozialer Kontakt, Minderwertigkeitsgefühle und seine Radikalisierung in rechtsextremistischen, antisemitischen und frauenverachtenden Chatforen. Vor allem in den Rückblenden auf die Zeit vor und nach dem Attentat versucht man Antworten auf die Frage nach dem Warum zu finden, die es aber nicht gibt. Am Ende ist die Inszenierung eher der Versuch, vom Konkreten einer nicht zu begreifenden Situation zu erzählen. „Tiefer Grund“ reißt in dieser Inszenierung die Wunden nicht auf, ist nicht sehr emotional. Am Ende ist aber gerade durch diese Nüchternheit der Inszenierung die Bedrückung der Zuschauer greifbar. Ein beeindruckender Theaterabend, der die Schüler nachhaltig in den Bann gezogen hat.

Kerstin Maier

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